Im richtigen Moment am richtigen Ort zu sein.
Aikido ist eine japanische Kampfkunst, die von Morihei Uyeshiba in den zwanziger Jahren des vorigen Jahrhunderts entwickelt wurde. Nach jahrelangem Training des Schwertkampfes und anderer Budo-Techniken wollte Ueshiba einen Weg (Do) kreieren, dessen Ziel nicht Sieg und Vernichtung des Gegners sind, sondern Liebe und Harmonie (Ai) des Übenden mit sich selbst, seinen Mitmenschen und dem gesamten Kosmos. Aikido ist ein Weg, sich selbst zu schützen, ohne andere zu verletzen. Diese geistige Grundlage spiegelt sich auch in körperlicher Haltung und der Art der Bewegung wider.
Die Prinzipien des Aikido lassen sich auf viele Situationen des Alltags übertragen und nicht nur im Dojo, dem speziellen Ort des Kampfkunst-Trainings, praktizieren. Dabei ist jeder Kontakt, jede Konfliktsituation, jeder Schicksalsschlag ein neuer Moment des Übens. Vollkommenheit in einer (körperlichen wie geistigen) Bewegung zu erreichen heißt, den gegenwärtigen Moment in seinem ganzen Reichtum zu erleben, ohne etwas hinzutun oder wegnehmen zu wollen.
Dazu bedarf es einiger Grundlagen, die zunächst auf der körperlichen Ebene trainiert werden:
- . Die Haltung der gelassenen Präsenz,
- . das Finden der richtigen Distanz,
- . das Ausweichen ohne Rückzug,
- . das Aufnehmen von Energie ohne zu blockieren,
- . die Entwicklung von Entschlossenheit und letztlich,
- . die Einheit von Körper und Geist.
Aikido ist weder Flucht noch Kampf, sondern eine Möglichkeit der angstfreien Kommunikation, die auch jenseits körperlicher Auseinandersetzungen praktiziert werden kann.
Die Wirklichkeit so lassen, wie sie ist.